Vier Jahre in der Entstehung, ORANSSI PAZUZU speien ihr neuestes mutierendes Meisterwerk aus, Muuntautuja (oder "Gestaltwandler" auf Englisch), das am 11. Oktober 2024 über Nuclear Blast Records veröffentlicht wird. Eine Würgeschlange aus sich windendem, sich veränderndem, interdimensionalem kosmischem Horror, ist Muuntautuja eine Welt für sich, die wie radioaktiver Sand aus den Lautsprechern sickert. Ständig in Veränderung, mit beunruhigenden Akkorden, die einem die Haare zu Berge stehen lassen, nur um anschließend mit Übelkeit erzeugenden Rhythmen zu hämmern, die transportieren und zerstören. Muuntautuja fühlt sich an wie eine Begegnung mit einem bösartigen Wesen, das den Verstand durcheinanderbringen will. Wo Delays in einer Staubwolke verzerren, Riffs wie weißes Rauschen wirken und Taktarten sich verweben, erschaffen sie das Genre, das ORANSSI PAZUZU allein bewohnen. Eine sich krümmende Masse auf Kollisionskurs, die luftgetragene klangliche Viruslast von Muuntautuja ist unbestreitbar ansteckend und wird sicherlich die Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Wenn die NASA ein neues Metall unter der Marsoberfläche entdecken würde, müssten sie es ORANSSI PAZUZU nennen – eine Band, die unkartiertes Terrain erkundet und die Grenzen dessen, was schwere, extreme Musik sein sollte, verschiebt. Von ihrem ersten spacigen Underground-Black-Metal-Album Muukalainen Puhuu (2009) über ihr zweites Album Kosmonument (2011), das erste Album, das eine breitere Verbreitung fand, bis hin zu ihrem darauffolgenden Werk Valonielu (2013), das sie noch tiefer und seltsamer in den psychedelischen Black Metal eintauchen ließ und den Weg für Värähtelijä (2016) ebnete, das zweifellos ihr Durchbruchsalbum war, ORANSSI PAZUZU waren immer schwer einzuordnen und ein Fest für diejenigen, die tief, schwer und seltsam graben.
Nicht so sehr eine Neuerfindung der Form als vielmehr ein kreativer Höhepunkt, bei dem ORANSSI PAZUZU eine Goldader in der Einöde gefunden haben, klingt das ironischerweise so, als wäre Muuntautuja das Album, das sie die ganze Zeit fleißig abgebaut haben. Dicht, wild, glänzend, glühend und summend ist Muuntautuja wie das Einschalten und Aussteigen zu feindlichen außerirdischen Signalen. Der Titel des Albums, "Gestaltwandler", beschreibt perfekt das ORANSSI PAZUZU, das 2024 aus seinem außerirdischen Kokon hervorgegangen ist. Eine neue Form des Seins, deren Fleisch jedoch unheimlich vertraut wirkt, Muuntautuja zeigt, wie ORANSSI PAZUZU ihre charakteristische Geräuschkulisse in etwas wirklich Furchterregendes verwandeln, basierend auf ihrem von Kritikern gefeierten vorherigen Album Mestarin kynsi (2020). Lärm war schon immer Teil des klassischen Black-Metal-Sounds, aber Muuntautuja treibt ihn zu einem schockierenderen und gewalttätigeren Höhepunkt.