Blind Guardian
Legacy Of The Dark Lands
Release:
Tracklist:
- 1618 Ouverture
- The Gathering
- War Feeds War
- Comets And Prophecies
- Dark Cloud's Rising
- The Ritual
- In The Underworld
- A Secret Society
- The Great Ordeal
- Bez
- In The Red Dwarf's Tower
- Into The Battle
- Treason
- Between The Realms
- Point Of No Return
- The White Horseman
- Nephilim
- Trial And Coronation
- Harvester Of Souls
- Conquest Is Over
- This Storm
- The Great Assault
- Beyond The Wall
- A New Beginning
Manche Dinge brauchen einfach Zeit. Rom zum Beispiel wurde nicht an einem Tag erbaut. Auch ein gewisser Professor Tolkien hat »Der Herr der Ringe« nicht an einem Wochenende in Oxford geschrieben. BLIND GUARDIAN sind sich dieses Umstands sehr wohl bewusst. Bekannt für ihre Neigung, über ihre raffinierten Konzeptalben zu brüten wie ein Drache über seinem Schatz, gelingt es ihnen jedes Mal, sich in Bezug auf Bombast, Tiefe und Größe selbst zu übertreffen. Wenn also ein solches Fantasy-Metal-Icon ein gigantisches Projekt von bisher ungeahnten Ausmaßen ankündigt, sollten wir besser auf einen Sturm vorbereitet sein.
Ein Sturm, der übrigens seit 20 Jahren brodelt. Jetzt ist er hier und bringt eine neue Ära mit sich. Dies ist ihr Rom, ihr »Der Herr der Ringe.« Ein Wendepunkt. BLIND GUARDIAN TWILIGHT ORCHESTRA ist erwacht, und die Welt des symphonischen Metals wird nie mehr dieselbe sein.
Dies ist bemerkenswert für ein Album, das nicht einmal im klassischen Sinne ein Metal-Album ist. Aufmerksame Experten von BLIND GUARDIAN werden längst erahnt haben, worum es hier geht: »Legacy Of The Dark Lands« ist tatsächlich das legendäre, lang geplante monumentale Orchesteralbum einer der erfolgreichsten, legendärsten und einflussreichsten Metal-Bands Deutschlands. Kaum zu glauben, aber wahr: Eines der ehrgeizigsten, aufwändigsten und möglicherweise größenwahnsinnigsten Projekte in der Geschichte des Heavy Metal ist Realität geworden. “Ich bin mehr als erleichtert, dass wir dieses Album endlich fertiggestellt haben,” sagt Gitarrist André Olbrich, offensichtlich sehr entspannt. “Ich habe viele Jahre auf diesen Moment gewartet.”
Ganz genau 23 Jahre: Die erste Idee eines rein orchestralen Albums stammt aus dem Jahr 1996. “Als wir damit anfingen zu arbeiten, hätten wir nie gedacht, dass wir so lange daran arbeiten würden,” sagt Hansi Kürsch. Es versteht sich von selbst, dass er sein unverwechselbares stimmliches Können diesem überdimensionalen Projekt leiht. “Wir haben recht unschuldig angefangen und wussten nicht, was uns erwartet - und plötzlich wurde das Projekt zu diesem riesigen Monster.” Ein Monster, könnte man hinzufügen, das sie nie überwältigt hat. “Ich war frühzeitig angefixt, sobald wir den ersten Song fertig hatten,” erinnert sich Olbrich. “Ich spürte, dass das etwas Neues war. Es gab und gibt nichts Vergleichbares.” Das hat natürlich die beiden angespornt, aber es war auch eine willkommene Abwechslung von ihrem täglichen Geschäft. “Wenn ich beim Schreiben eines BLIND GUARDIAN-Albums steckenblieb, arbeitete ich einfach am Orchesterprojekt, und das klärte meinen Kopf ziemlich schnell.” Eine klassische Win-Win-Situation, wie er erklärt: “Vieles, was wir für dieses Album gelernt haben, wurde bei den letzten BLIND GUARDIAN-Alben verwendet. Ein Song wie 'And Then There Was Silence,' zum Beispiel wäre ohne dieses Projekt niemals möglich gewesen.”
Endlich ist »Legacy Of The Dark Lands« da und versetzt die Welt in völliges Schweigen. Aufgenommen mit der entfesselten Allmacht des soundtrack-erfahrenen Prague Filmharmonic im Rudolfinum von Prag, erheben BLIND GUARDIAN einen Sturm, der sich nicht vor den größten Soundtracks der Fantasie verstecken muss. Erstellt und konzipiert mit dem deutschen Fantasy-Überherren Markus Heitz, ist dieses Album die direkte Fortsetzung seines Bestseller-Romans »Die dunklen Lande«, der die Geschichte eines apokalyptischen Geheimnisses in der dunklen Zeit des Dreißigjährigen Krieges erzählt. Monumental, saturnin, berührend, voller Hymnen und unvergesslicher Chöre: Dies ist rein BLIND GUARDIAN, ohne elektrische Gitarren.
Man könnte argumentieren, dass ein wegweisendes Album wie dieses nur eine Frage der Zeit war. Gegründet 1984 in Krefeld und seit 1987 als BLIND GUARDIAN bekannt, prägte die Band das Genre des deutschen Speed Metals sowohl musikalisch als auch inhaltlich. Sie waren die ersten, die sich Mittelerde und der Mythologie von J.R.R. Tolkien in ihren Texten hingaben - viele Jahre bevor die Filmadaptionen kamen! In den neunziger Jahren schlichen sich immer mehr orchestrale und symphonische Elemente in ihren bombastischen Sound, der 2015 mit »Beyond The Red Mirror« seinen Höhepunkt erreichte, einem Meisterwerk, das die Saga fortsetzt, die 1995 mit dem bahnbrechenden »Imaginations From The Other Side« begonnen wurde.
Partituren, Dirigenten, Dutzende berühmter Musiker: »Legacy Of The Dark Lands« ist selbst für eine Band wie BLIND GUARDIAN ein weiteres Level. “Die Grandiosität des Orchesters im Mix vollständig einzufangen, war eine ziemliche Herausforderung,” gesteht Olbrich. Hansi Kürsch hatte seine eigenen Herausforderungen zu meistern. “Mit einem riesigen Orchester zu singen, ist etwas ganz anderes als mit einer Metal-Band zu singen,” sagt er. “Ich begab mich auf einen langwierigen Prozess, in dem ich jeden Song auf dem Album in drei verschiedenen Versionen sang. Vom archetypischen BLIND GUARDIAN bis hin zu einem sehr klassischen Ansatz. Ich tauchte tief in diese Welt ein und experimentierte mit verschiedenen Texten, um herauszufinden, welche Worte am besten klingen würden.” Schließlich können die richtigen Worte zur richtigen Zeit, wie jemand wie Hansi Kürsch gut weiß, die Welt verändern.
Bis jetzt sollte es ziemlich offensichtlich geworden sein: All das hat eine enorme Menge an Zeit, Mühe, Geld, Schweiß und Nerven gekostet. Aber am Ende haben sie es geschafft! Gekrönt von einer köstlich düsteren Geschichte, die nach einer monumentalen Blockbuster-Adaption verlangt, ist dies der Höhepunkt einer 20-jährigen Expedition. Das Projekt der Projekte, eine Leistung, die der strahlenden Krone von BLIND GUARDIAN einen besonders glänzenden Juwel hinzufügt. Ein Album, belebt vom Geist von BLIND GUARDIAN, ausgeführt als epischer Fantasy-Soundtrack und aufgenommen von Synchronsprechern, die auch auf dem legendären »Nightfall In Middle-Earth« zu hören waren, spannt einen schönen Bogen von der Gegenwart zu den Wurzeln dieses Projekts. Und obwohl dieses Vergangenheits- und Zukunftsspektakel, wie man es nennen könnte, erst noch freigesetzt werden soll - Kürsch und Olbrich sind mit diesem Projekt noch lange nicht fertig. Filmadaption? Bühnenadaption mit vollem Orchester und Live-Lesung? Vielleicht sogar eine Metal-Version? “Sagen wir es so,” sagt Olbrich mit einem schiefen Lächeln, “wir haben bereits weit mehr Ideen als Zeit.” Und das ist in Ordnung. Die absehbare Zukunft wird sowieso von »Legacy Of The Dark Lands« dominiert werden.
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